Eine Geschichte der Roten Hilfe zu erzählen, ist nur im Plural möglich. Die Rote Hilfe Deutschland (RHD) gründete sich 1924 als eine der Kommunistischen Partei Deutschlands nahestehende Organisation. Ihre Aufgaben sah sie darin, Unterstützungsleistungen für verhaftete Genoss:innen (durchaus auch parteiübergreifend) sowie deren Angehörigen zu organisieren. 1938 löste sich die RHD auf, nachdem sie bereits fünf Jahre in Untergrund und Exil gearbeitet hatte. In den 1970er Jahren wurde sie mehrfach beerbt: In den Ausläufern der westdeutschen Neuen Linken wurden mehrere Rote und Schwarze Hilfen gegründet, die sich in die Tradition der Weimarer Organisation stellten. Diese Gruppen hatten mehr oder weniger langen Bestand – aus einer ging die heutige Rote Hilfe hervor.
Im 2024 erschienenen Schwerpunktheft der Zeitschrift „Arbeit – Bewegung – Geschichte“ (Ausgabe 3/2024) wurden anlässlich des 100. Gründungsjahres fünf Aufsätze veröffentlicht, die Aspekte dieser diversen Geschichte beleuchten. Zwei davon möchten wir mit den Autor:innen vorstellen und diskutieren. Nach einem kurzen Überblick zum Schwerpunktheft und der Geschichte der Roten Hilfe durch die Gastredakteur:innen der Ausgabe Knud Andresen und Mareen Heying werden Vincent Delius und Ronja Oltmanns einen lokalgeschichtlichen Blick auf die Gründung der RHD im Nordwestdeutschland der 1920er Jahre werfen (der Artikel aus dem Heft als PDF). Im Anschluss wird Dominik Aufleger die „Gefangenenarbeit“ der Roten und Schwarzen Hilfen der 1970er Jahre in der BRD vorstellen.
Moderation: Mareen Heying (Institut für soziale Bewegungen, Bochum)
Veranstaltungsort: Gängeviertel – Fabrique, Seminarraum in der Fabrique (4. Stock), Valentinskamp 34a (Zugang von der Speckstraße), 20355 Hamburg.
Datum: Freitag 7. März 2025, 18:00–20:00 Uhr.
In Kooperation mit dem Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg.