Auf den folgenden Seiten findet sich eine biografische Skizze des Stuttgarter Gewerkschafters Hans (Johannes) Stetter. Sein Lebenslauf entfaltet ein Panorama an Lebenswelten, die im Rückblick meist ganz verschiedenen Epochen zugeordnet werden. Es löst Erstaunen aus, was in eine einzige Biografie passt: Geboren wird Stetter in quasi feudalen Zuständen im Örtchen Wain am Neckar, er verbringt einige Jahre im Armenhaus, geht als Handwerker zu Fuß auf die Walz, politisiert sich, erlebt den Internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart 1907, ist Aktivist in der Novemberrevolution und hat später zahlreiche Funktionen in USPD, KPD und SPD inne. Stetter ist Gewerkschaftssekretär zur Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, übernimmt im Mai 1945 die Leitung des Arbeitsausschusses in Stuttgart-Untertürkheim, und ihm wird im Herbst 1948 persönlich von US-General Lucius D. Clay mit dem Verbot der Gewerkschaften gedroht. Später wird er Stadtrat in Stuttgart, entwickelt sich zum sozialdemokratischen Multifunktionär und ist schließlich Anfang der 1950er-Jahre in einen der ersten großen Finanzskandale der BRD (Klett- Bürkle) involviert.
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