In westlichen Industrieländern wie Frankreich, Italien und der Bundesrepublik Deutschland entstanden Ende der 1960er-Jahre mit den Studenten- und Frauenbewegungen neue kollektive Akteure. Ihre politischen Anliegen überschnitten sich mit denen der etablierten Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegungen, sodass sie miteinander in Interaktion traten. Daraus resultierten unerwartete Entwicklungen, welche die herrschenden sozialen, kulturellen und politischen Verhältnisse grundlegend herausforderten. Infrage gestellt wurde insbesondere die für kapitalistische Gesellschaften klassische Trennung zwischen dem Bereich des intellektuellen und kulturellen Lebens auf der einen und dem der materiellen Produktion auf der anderen Seite. Die entstehenden Kooperationen zwischen
den unterschiedlichen alten und neuen kollektiven Akteuren basierten letztendlich auf miteinander geteilten Wertvorstellungen – auch wenn die Anschauungen teilweise stark divergierten. Die hier vertretene These lautet, dass die verschiedenen Formen sozialer Interaktion, welche seit dem Ende der 1960er- bis in die 1970er-Jahre das kollektive Handeln dieser Bewegungen in Westeuropa kennzeichneten, sich durch das Wiedererstarken der Subjektivität der Menschen erklären lassen.
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