Das Thema „Arbeit“ ist auf die Agenda der Geschichtswissenschaft zurückgekehrt, nachdem die Beschäftigung mit Arbeitsverhältnissen, Arbeitsplätzen und Menschen, die arbeiten, eher zu randständiger Existenz innerhalb des Faches herabgesunken war. Natürlich ist diese Aussage überzogen: Vor allem die Arbeitsprozesse von Wissenschaftlern, Künstlern und Publizisten sind keineswegs in den letzten zehn Jahren vernachlässigt worden, ganz im Gegenteil: Die Produktionsweise immaterieller Waren, Produkte oder „Ideen“ und „Ordnungsmuster“ erfreut sich kritischer Aufmerksamkeit. Daneben sind aber die vielen Tätigkeitsfelder anderer Berufe aus dem Blick geraten, allen voran im industriellen Feld und vor allem deren ökonomisch-politische sowie rechtliche Grundlagen. Das ändert sich inzwischen in erfreulich raschem Tempo: Dazu beigetragen hat, dass selbst die deutsche Geschichtswissenschaft den Kapitalismus wiederentdeckt hat und inzwischen mit den Arbeiten von Jürgen Kocka und Werner Plumpe wichtige Beiträge vorliegen, die der weiteren empirischen Forschung Anreiz zur Widerlegung und theoretisch-kritischen Auseinandersetzung bieten. Diesem Ziel, der Klärung möglicher theoretischer Bezugspunkte für neue historische Forschungen zur Arbeit im Kapitalismus, dient auch der folgende Essay …
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