„Die Umerziehung der Arbeitergeneration“: so lautet ein Beitrag von Hans Schindler, verfasst 1962 für die wirtschaftsliberalen „Schweizer Monatshefte“. Der ehemalige Generaldirektor der Maschinenfabrik Oerlikon und Präsident des Arbeitgeberverbands schweizerischer Maschinenindustrieller erläuterte, wie das im Sommer 1937 von den Gewerkschaften unterzeichnete sogenannte Friedensabkommen den Grundstein legte für einen störungsfreien Entwicklungszyklus, der bis Ende der 1960er-Jahre reichen sollte. Das Abkommen – kein wirklicher Vertrag, sondern eine Übereinkunft auf Treu und Glauben, um Streiks zu verhindern – diente der Befriedung innerbetrieblicher Verhältnisse und sorgte für jene Stabilität, die in der Nachkriegszeit weitreichende Rationalisierungsmaßnahmen möglich machte.
Zur Absicherung dieser Maßnahmen mussten die Unternehmen aber die Reichweite der betrieblichen Sozialpolitik stark ausweiten. Beide Momente gehören zusammen: Parallel zur Rationalisierung des Arbeitsprozesses erfolgte ein erweiterter Zugriff auf die proletarische Reproduktion. Im Folgenden soll dieser Zusammenhang am Beispiel von drei Unternehmen der Nordostschweizer Maschinenindustrie gezeigt werden.
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