Am 17. Juni 2022 feierten Zeitschrift und Förderverein in Berlin ihr 20- bzw. 30 jähriges Jubiläum. Dazu lagen Grußworte vor, von denen wir zwei hier dokumentieren.
Gratulation von Prof. Dr. Stefan Berger, Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität-Bochum
Arbeit – Bewegung – Geschichte gehört mit zum Besten, was es im deutschsprachigen Raum zur Geschichte der Arbeiterbewegung gibt. Die Ausweitung einer eng geführten Arbeiterbewegungsgeschichte auf eine Sozialgeschichte von sozialen Bewegungen und von Arbeit ist dabei ein herausragendes Kennzeichen der Zeitschrift. Sie steht deshalb für mich auch symptomatisch für die Renaissance der labour history in Deutschland (und natürlich weit über Deutschland hinaus), die gerade darin gründet, dass sie anschlussfähig geworden ist an eine ganze Reihe von spannenden geschichtswissenschaftlichen Themen und Subdisziplinen, zu denen eben auch auch die labour history wichtiges beitragen kann. Eine Sozialgeschichte in kulturgeschichtlicher Erweiterung, wie sie in Deutschland ja u.a von dem im letzten Jahr viel zu früh verstorbenen Thomas Welskopp vertreten wurde, eine Geschlechtergeschichte von Arbeit und Arbeiterbewegung, anthropologische, visuelle und transnationale Perspektiven auf die Geschichte von Arbeit und Bewegung sind hier nur einige Beispiele, wie sich die labour history sinnvoll eingebracht hat in diverse historische Teildisziplinen. Leider kann ich bei der Jubiläumsversanstaltung nicht persönlich zugegen sein, aber ich wünsche der Zeitschrift auch für die Zukunft alles Gute und viel Fortune bei der Auswahl weiterhin spannender und die labour history transdiziplinär vernetzender Themen. Mit herzlichen Grüssen aus Bochum
Gratulation der Redaktion von Sozial.Geschichte Online
Wir, die Redaktion der Sozial.Geschichte Online (kurz SGO), gratulieren euch ganz herzlich zum Doppeljubiläum. 20 Jahre ABG, 30 Jahre Förderverein – das zeugt von jeder Menge Herzblut und Hirnschmalz, vor allem aber einem langen Atem.
Aus eigener Erfahrungen wissen wir, wie aufwendig und anstrengend, aber auch wie inspirierend und aktivierend und daher wie fruchtbar eine Redaktionsarbeit ist, die sich an der Schnittstelle von akademischem Betrieb und politischem Engagement bewegt.
Unsere beiden Zeitschriften verbindet heute einiges:
Sowohl ABG als auch SGO werfen einen historisch-kritischen Blick auf Herrschaftsverhältnisse und fragen nach den Bedingungen für soziale Veränderungen, die zu einer gerechten, antikapitalistischen, manzipatorischen und solidarischen Gesellschaft führen.
Beide Zeitschriften beschäftigen sich thematisch unter anderem mit der globalen Geschichte der Arbeit, mit Arbeitskämpfen und der Arbeiter*innenbewegung. Die ABG legt den Schwerpunkt dabei auf ethodisch fundierte historische Analysen auf hohem wissenschaftlichen Niveau, während die SGO zudem auch aktuelle Krisen und Protestbewegungen aufgreift. Weiterlesen im PDF