Das Thema der Hexenverfolgung im Mitteleuropa der Frühen Neuzeit ist nicht nur in den Kultur-, Sozial- und Geschichtswissenschaften präsent, sondern reicht bis heute diskursiv ins öffentliche und kulturelle Leben hinein. Während der Zweiten Frauenbewegung kam es zu einem regelrechten Boom der Beschäftigung mit Hexen, deren Deutungen für die Auseinandersetzung bis heute eine Rolle spielen. Dieser Beitrag befasst sich mit den Debatten um die frühneuzeitliche Hexenverfolgung im Kontext der Zweiten Frauenbewegung der 1970er- und 1980er-Jahre. Er richtet sein Augenmerk dabei auf die verschiedenen Interpretationen des vorrangig aktivistischen Teils dieser neuen sozialen Bewegung und konfrontiert sie mit jenen feministischer Akademiker:innen, die sich im gleichen Zeitraum und auch als Folge feministischer Kämpfe im wissenschaftlichen Betrieb trotz Widerständen zu etablieren begannen. Anhand der Gegenüberstellung können zur Untersuchung der jeweiligen Hexendeutungen kritische Erweiterungsperspektiven entwickelt werden, die Ambivalenzen bezüglich ihres Emanzipationsanspruchs aufzeigen.
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