„Das Einfache, das schwer zu machen ist.“ In seinem Stück „Die Mutter“ beschreibt Bertolt Brecht (1898–1956) den Kommunismus mit diesen Worten. Nach dem gleichnamigen Roman von Maxim Gorki schildert Brecht darin das Leben der Revolutionärin Pelagea Wlassowa aus Twer. […] Mit Hitlers Machtantritt musste sich die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) unweigerlich eingestehen, dass sie mit ihrem Vorhaben gescheitert war, „das Einfache“ überzeugend an die Massen zu vermitteln. Es war also nicht nur „schwer“, sondern unmöglich gewesen, den Kommunismus in seiner Blütezeit ohne fremde Hilfe in eine Regierungsposition zu bringen.
Das sahen auch Intellektuelle wie Brecht ein. „Kommunisten ohne Parteibuch“ (Mario Keßler) wie er mussten infolge des Reichstagsbrandes aus Deutschland fliehen und kehrten – wenn überhaupt – erst nach der NS-Zeit wieder zurück. […] Einer, der diesen Menschen eine gruppenbiografische Untersuchung gewidmet hat und auch darüber hinaus zu den wichtigsten Kapazitäten der Kommunismusgeschichte gehört, ist Mario Keßler. Zum Eintritt in den Ruhestand ist ihm das vorliegende Schwerpunktheft unserer Zeitschrift gewidmet.
Den ganzen Artikel als PDF lesen: Editorial Heft 2021/3